Tag der Arbeits­si­cherheit 2018: 3 Erfolgs­fak­toren für eine verant­wor­tungs­volle Sicher­heits­kultur

Der Einfluss des mensch­lichen Verhaltens auf die Unfall­sta­tistik eines Unter­nehmens ist unbestritten, wie man es zum Positiven beein­flussen kann, ist dagegen für viele Führungs­kräfte der schwierige Part im Job. Noch mehr Kontrolle, Vorgaben und Regeln führen leider oft nicht zum gewünschten Ziel des „idealen Mitar­beiters“, der mitdenkt, für sich und andere verant­wor­tungsvoll handelt und aus tieferer Einsicht alle Sicher­heits­vor­schriften beachtet.

Unser Tipp: berück­sich­tigen Sie die drei sogenannten „psycho­lo­gi­schen Grund­hunger“ des Menschen und schaffen Sie damit eine konstruktive und zielori­en­tierte Sicher­heits­kultur. Diese psycho­lo­gi­schen Grund­be­dürf­nisse nach Eric Berne werden griffig als „3 S“ zusam­men­ge­fasst – Stimu­lation, Struktur, „Streicheleinheiten“/ Anerkennung. In Bezug auf Arbeits­si­cherheit bedeutet das konkret:

  • Schaffen Sie Stimu­lation und Anregung, indem Sie regel­mäßig und immer wieder neue Impulse zum Thema Arbeits­si­cherheit in Ihr Team tragen. Das können Gespräche sein, aber auch eindrück­liche Filme oder Erläu­te­rungen zu Unfällen, die passiert sind, neue Aufgaben, die anstehen und die unter dem Aspekt Sicherheit besprochen werden und ähnliches. Das hält das Thema in der Aufmerk­samkeit hoch, Sie zeigen, dass es Ihnen wichtig ist. Achten Sie aber stets darauf, dass bei solchen Runden niemand, der sich etwa unsicher verhalten hat, vorge­führt wird, sondern fragen Sie nach und richten Sie den Blick auf Lösungs­vor­schläge, erwägen Sie diese ernsthaft und begründen Sie, wenn Sie sich für ein anderes Vorgehen entscheiden. Nehmen Sie alle Beiträge ernst.
  • Es braucht immer wieder Anlässe und feste Termine, bei denen sich das Team mit dem Thema Arbeits­si­cherheit beschäftigt. Auch in der Art, wie Sie Klarheit und Orien­tierung durch verbind­liche Regeln schaffen und konse­quent und zeitnah auf Regel­ver­stöße reagieren, schaffen Sie Struktur. Kennt jeder die Regeln? Wird unsicheres Verhalten angesprochen? Wichtig: seien Sie als Führungs­kraft Vorbild im Verhalten und ändern auch Sie etwas, wenn Sie auf unsicheres Verhalten aufmerksam gemacht werden. Bedanken Sie sich für Feedback.
  • „Nit g‘schimpft isch g‘lobt g’nug” – diese schwä­bische Weisheit sollten Sie aus dem Zitaten­schatz verbannen, denn das Gegenteil stimmt. Der Wunsch nach Anerkennung und Gesehen-werden ist zutiefst menschlich. Hier ist nicht nur das explizite Aussprechen eines Lobes gemeint: seien Sie ein Spiegel, in dem alle sehen, dass ihr Arbeits­si­cher­heits­ver­halten wahrge­nommen wird. Erwähnen Sie immer wieder sicheres Verhalten, zeigen Sie sich begeistert, wenn sich jemand besonders engagiert, kümmern Sie sich um Anliegen und Ideen der Mitar­beiter. Ist deren Umsetzung mal nicht zeitnah möglich, geben Sie Rückmel­dungen zum Zwischen­stand. Behalten Sie den Umgang unter­ein­ander im Blick, lassen Sie nicht zu, dass jemand für Fehler oder für das Ansprechen von Kollegen bei unsicherem Verhalten ausge­lacht oder vorge­führt wird.

Klingt schwierig? Ist es auch, denn es gilt, den Kampf gegen alte Gewohn­heiten aufzu­nehmen. Die Belohnung stellt sich aber allmählich ein, in Form einer guten Lernkultur, in der die Teppiche ausge­dient haben, unter die früher die Fehler gekehrt wurden.

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